Während die Hammerzehe mit der Beere in der Regel noch den Boden berührt, ist dies bei der Krallenzeh nicht mehr möglich. Bei beiden Fehlstellungen kommt es oft zur Ausbildung von schmerzhaften Schwielen. Sind die Zehen im Anfangsstadium noch beweglich, steift im fortgeschrittenen Stadium das Mittelgelenk in einer Fehlstellung ein und kugelt im Endstadium im Grundgelenk sogar aus. Meist findet sich ursächlich eine andere Fehlstellung am Fuß wie ein Hallux valgus, Hohlfuß oder Knick-/Senkfuß. Weitere Ursachen können aber auch zu enge Schuhe sein oder deutlich seltener Unfallfolgen oder Erkrankungen der Nerven, wie dieses zum Beispiel beim Diabetes mellitus auftreten kann (sog. Neuropathie).
Wenn entsprechende Beschwerden bestehen, kann im fortgeschrittenen Stadium in der Regel nur mit einer Operation eine Verbesserung erreicht werden. Hierzu wird eine verkürzte Strecksehne verlängert, die Gelenkkapsel gelöst und das Mittelgelenk in gerader Stellung versteift (sog. Arthrodese des PIP-Gelenkes). Zur Stabilisierung des OP-Ergebnisses wird ein Draht eingebracht, der nach 4 bis 6 Wochen wieder gezogen wird. Auch wenn sich viele Patienten dieses nicht vorstellen können, ist das Ziehen des Drahtes nicht schmerzhaft.
Wenn an der 5. Zehe eine Krallenzehfehlstellung operiert wird, ist eine restliche Beweglichkeit im Mittelgelenk wichtig, damit es beim Tragen von Schuhen nicht zu Schmerzen kommt. Hier wird eine sog. Hohmann OP durchgeführt, bei der das Gelenk noch eine schmerzfreie Restbeweglichkeit hat. Eine andere Fehlstellung an der 5. Zeh ist der sog. Digitus quintus varus superductus, bei der der 5. Zeh nach oben und zur Seite steht. In der Regel ist hier die Verlängerung der Strecksehne und die Verlagerung eines Muskels notwendig, bei der auch ein Draht für vier Wochen eingebracht wird (sog. Lapidus Prozedur der 5. Zehe).
Zur Korrektur der Krallenzeh ist nicht mehr der von vielen Patienten als störend empfundene Draht notwendig. Stattdessen müssen nach der Operation im wöchentlichen Rhythmus stabilisierende Verbände angelegt werden. Die Korrektur erfolgt bei der Operation über in der Regel zwei, ggf. drei Schnitte von jeweils 2-3mm Länge.
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Orthopädie & Unfallchirurgie
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