Der erworbene Knick-/Senkfuß kann zu unterschiedlichsten Beschwerden führen, was eine differenzierte Herangehensweise des behandelnden Arztes erfordert. Häufig kommt es als Folge auch zu Fehlstellungen der Zehen, was dann ggf. ebenfalls eine Korrektur erfordert. Nur im Anfangsstadium kann man die Beschwerden ohne Operation behandeln, ansonsten sind gelenkerhaltende Eingriffe (Osteotomien) oder gelenkstabilisierende Eingriffe (Arthrodesen) möglich. Letztere finden bei Arthrose, aber auch bei ausgeprägten Fehlstellungen Anwendung. Unabhängig vom OP-Verfahren ist in manchen Fällen eine Verlängerung der Wadenmuskulatur erforderlich.
Im Anschluss an die Operation ist immer eine Ruhigstellung in einer Spezialorthese und Entlastung an Stützen für einen Zeitraum von acht Wochen notwendig. Innerhalb dieser Zeit ist eine Thromboseprophylaxe notwendig. Danach können Normalschuhe getragen werden, sofern die Röntgenkontrolle keine Besonderheiten zeigt. Verordnungen für Physiotherapie sind nur gelegentlich notwendig, allerdings sind zu Beginn Anwendungen für Lymphdrainage sinnvoll. In manchen Fällen werden nach der Operation noch zusätzlich Einlagen benötigt.
Bis auch längere Gehstrecken ohne Mühen bewältigt werden können, vergehen in der Regel vier bis sechs, in seltenen Fällen mehr als neun Monate. Ungefähr zehn Wochen nach der Operation ist prinzipiell Nordic Walking, Fahrradfahren und Schwimmen erlaubt. Hier besteht bei unsicherem Gangbild jedoch ein gewisses Sturzrisiko, so dass nicht zu früh mit diesen Aktivitäten begonnen werden sollte. Lauf-/Kontaktsportarten, Ballsportarten wie Tennis und Badminton, aber auch zum Teil Yoga und Fitness können erst vier bis sechs Monate nach der Operation wieder aufgenommen werden.
Autofahren ist in der Orthese prinzipiell nicht möglich. Wenn die linke Seite operiert wird und ein Auto mit Automatikgetriebe benutzt wird, sollte der Versicherungsschutz vorher trotzdem mit der Haftpflichtversicherung abgeklärt werden.
Aufrichtung durch Knochenverschiebung
Die Verschiebung der Ferse nach innen (Calcaneusmedialisierung) führt zur korrekten Lastaufnahme und verbessert die Zugrichtung der Achillessehne. In der Regel sind weitere Maßnahmen wie Verstärkung von Sehnen oder Achskorrektur der Fußinnenseite notwendig. Sollten weitere Beschwerden wie Zehenballen oder Krallenzehen bestehen, wird dieses ebenfalls begradigt.
Aufrichtung durch Stabilisierung
Die Stabilisierung des unteren Sprunggelenkes (Arthrodese) ist eine effektive Methode zur Korrektur des fortgeschrittenen Knick-/Senkfußes, wenn hier bereits als Folge der Fehlstellung Arthrose aufgetreten ist. Dieser Eingriff wird ebenfalls oft mit weiteren Maßnahmen der Fußinnenseite kombiniert. Einige Monate nach der Operation ist in der Regel von außen am Gangbild nicht zu erkennen, dass ein Fußgelenk versteift wurde.